Oftmals machen es uns die Kinder vor. Da gibt es kein: „Ich mag nicht mit Dir spielen, weil Du weiss bist.“ Da gibt es kein: „Ich mag Dich nicht, weil Du schwarz bist!“ Kinder sind da wundervoll farbenblind, sondern sehen nur den Mensch, der lieb oder doof ist. Und wenn es doch anders sein sollte, dann ist das Poster ja genau die richtige Vorlage für Eltern, die offensichtlich in der Erziehung etwas entscheidendes falsch gemacht haben (: Das Poster „Vielfalt ohne Ende. Eine Welt!“ ist zuhause genauso schön platziert, wie im Klassenzimmer an der Wand und wir würden uns sehr freuen, wenn viele von Euch da draußen eine Botschaft damit senden. Die Welt ist viel zu bunt und vielfältig, als das wir das nicht zelebrieren würden!


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A4-Format Hinweis: Du kannst das A3-Poster auch im A4 Format ausdrucken, dazu musst Du nach dem Download einfach beim Druckauftrag die Seitengröße anpassen. Meistens ist das unter „anpassen“ zu finden. Querformat musst Du natürlich auch noch anwählen sowie bunt.

Hier muss ich auch das Lied von Bodo Wartke „Das Land, in dem ich leben will!“ erwähnen, das immer noch zu wenig Menschen kennen. Das Video ist ein Muss für helpfully. Auch sicherlich ein Lied, dass man im Unterricht anhören und besprechen kann. Kinder verstehen mehr, als wir denken. Und wer diesem Liedtext so gar nicht zustimmt, ist bei helpfully ohnehin falsch (:

BITTE anhören!!!

Liedtext „Das Land, in dem ich leben will“ hier downloaden


Das Land, in dem ich leben will

Ich hab den Eindruck, dass das, was die ganze Welt
bislang in ihrem Innersten zusammenhält,
wenn wir nicht aufpassen, auseinander fällt
wie bei einem Erdbeben,
selbst das, was man bisher für gegeben hält,
weswegen sich mir immer mehr die Frage stellt:
In was für einem Land auf dieser Welt
will ich eigentlich leben?

Im Land, in dem ich leben will, herrscht Demokratie
und statt skrupellosem Kapitalismus Gemeinwohlökonomie.
Ein Land, das seine Ärmsten nicht noch zusätzlich sanktioniert
und das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zumindest einmal ausprobiert.

Dann herrschte nämlich von vornherein viel mehr Gerechtigkeit.
Und für das, was wirklich wichtig ist, bliebe viel mehr Zeit.
Ich wünsche mir ein Land, wo man sich gegenseitig unterstützt,
wo man Mensch und Tier und Umwelt und Minderheiten schützt.

Denn im Land, in dem ich leben will, gehört jeder Mensch dazu,
egal ob L oder G oder B oder T oder I oder Q,
wo weder Hautfarbe noch Herkunft über einen bestimmt,
sondern einzig und allein, wie man sich benimmt,

ob man die Werte dieses Landes anerkennen kann oder ob man
mit Frieden, Freiheit und Humanismus nicht sonderlich viel anfangen kann.
Ich hätt’ ja nichts dagegen, will ich an dieser Stelle mal betonen,
wenn all die Intoleranten und Rückwärtsgewandten irgendwo anders wohnen.

Das Land, in dem ich leben will, wird regiert von einer Zunft,
die sich von Besonnenheit leiten lässt, von Anstand und Vernunft.
Menschen, die den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung respektieren,
die sich nicht zum Alleinherrscher aufspielen und per Dekret regieren.

Weder sind es chauvinistische, narzisstische Idioten
noch verlogene, rassistische Diktatoren und Despoten,
die jeden, der nicht ihrer Meinung ist, zum „Terroristen“ deklarieren,
ihn schikanieren, inhaftieren, foltern und liquidieren.

Das Land, in dem ich leben will, ist vor so etwas gefeit,
denn es herrscht dort eine unabhängige Gerichtsbarkeit,
mit Richtern, die sich gegen Korruption und Willkür positionieren,
und wo nicht dafür plädiert wird, die Todesstrafe wieder einzuführen.

Und Grundlage der Rechtsprechung ist ein vernünftiges Gesetz
und kein altes Buch, das Gewalt propagiert und gegen „Ungläubige“ hetzt.
Ich wünsche mir ein Land, wo man die Menschenrechte anerkennt
und dabei Staat und Kirche voneinander trennt.

Im Land, in dem ich leben will, ist egal, was du bist,
ob Buddhist, Moslem, Jude, Christ oder Atheist,
weil sich selbstverständlich alle gegenseitig akzeptieren
und keiner versucht, den anderen zu missionieren.

Religion ist dort kein Vorwand zur Unterdrückung und auch
nicht zur Legitimierung schlimmster Verbrechen wie etwa Kindesmissbrauch,
Gewalt gegen Andersgläubige, Andersdenkende, Minderheiten und Frauen,
grad gegen solche, die sich gegen das Unrecht aufzubegehren trauen.

Im Land, in dem ich leben will, sind Frauen gleichgestellt,
das heißt für gleiche Arbeit kriegen sie das gleiche Geld.
Man behandelt sie grundsätzlich mit gebührendem Respekt,
sie werden weder genital verstümmelt noch degradiert zum Sexobjekt.

Und niemand schreibt ihnen vor, was sie tun und lassen sollen.
Sie entscheiden selbst, wie sie sich kleiden und wen sie heiraten wollen,
und brauchen keine Angst zu haben, wie in and’ren Ländern hier auf Erden,
von der eigenen Familie umgebracht zu werden.

Das Land, in dem ich leben will, ist ein Land, in dem man,
ohne gleich im Knast zu landen, frei seine Meinung äußern kann,
wo man nicht mit dem Tod bedroht wird als Karikaturist,
als Lyriker, Satiriker oder kritischer Journalist.

Denn grade eine freie, qualitativ hochwertige Presse
ist meiner Meinung nach in unser aller Interesse,
weil sie wachsam den Machthabern auf die Finger schaut
und der man vertrauen kann, weil man weiß, dass sie auf Fakten baut.

Im Land, in dem ich leben will, wird in Bildung investiert,
Kinder werden individuell gefördert und mit Wissen ausstaffiert
und eben nicht indoktriniert und mit Absicht dumm gehalten,
sondern in die Lage versetzt, dieses Land klug und weise mitzugestalten.

Dann fallen sie auch nicht vermeintlich einfachen Lösungen anheim
und gehen weder den religiösen Rattenfängern noch Populisten auf den Leim,
weil sie sich eigenständiges Denken und kritisches Nachfragen erlauben.
Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben.

Das Land, in dem ich leben will, hat aus der Geschichte gelernt
und ist keins, das sich von Menschlichkeit und Mitgefühl entfernt,
wo Holocaust und Klimawandel nicht geleugnet werden
und nicht diejenigen in der Mehrheit sind, die dieses Land gefährden.

Nein, in diesem Land ist man einander zugewandt,
statt Hass und Gewalt regier’n hier Herz und Verstand,
ein friedliches Land, das nicht hinten rum zuhauf
an andere Länder Waffen verkauft.

Ein Land, das tolerant ist, aber gleichzeitig auch ganz
klare Kante zeigt gegen jede Form von Intoleranz,
das bei Unrecht laut wird und bei Nationalstolz still.
Das ist mal ein Land, in dem ich leben will!

DAS LAND, IN DEM ICH LEBEN WILL

Musik & Text: Bodo Wartke, (c) Reimkultur GmbH & Co. KG, Hamburg

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