Jedes Kind tickt anders. Familie tickt anders. Der folgende, kurze Leitfaden ist kein Rezeptbuch und schon gar nicht der Nabel der Dinge, sondern eine kleine Orientierung, wenn Gefühle mal durchdrehen oder überlaufen. Er soll im Alltag helfen Spannung rauszunehmen, Sprache zu finden und handlungsfähig zu bleiben – nicht perfekt, sondern gut genug als Erste Hilfe.
Worum es geht: zuerst Nähe schaffen, dann erst Lösungen. Gefühle sehen und benennen, nicht wegreden. Tempo rausnehmen, zwei bis drei kleine Wahlmöglichkeiten anbieten und einfache Körperhilfen nutzen wie ruhiges Atmen oder einen kurzen Fünf-Sinne-Check. Das sind Grundideen, die in der Forschung zu Emotionsbegleitung, Co-Regulation und alltagsnahen Skills breit unterstützt werden.
Kurz: Wenn wir Kinder in starken Momenten ruhig, zugewandt und klar begleiten, lernt ihr Nervensystem mit.
Worum es nicht geht: belehren, bagatellisieren oder mit Druck „ruhigstellen“. Auch nicht um Heldentaten. Manchmal reicht es, still dazubleiben, einen Schluck Wasser zu holen und später in Ruhe zu sprechen.
So nutzt du den Leitfaden: Nimm, was passt, lass den Rest. Lies die Sätze nicht vor wie aus einem Handbuch, sondern sprich in deinen Worten. Setze gut sichtbare Grenzen, wenn etwas oder jemand gefährdet ist. Und wenn es heute holprig war, ist morgen eine neue Chance: kurze Nachsorgefragen wie „Was hat dir geholfen?“ stärken Selbstwirksamkeit.
Wichtiger Hinweis: Der Mini-Guide ersetzt keine medizinische oder therapeutische Hilfe. Bei anhaltender Belastung, Selbst- oder Fremdgefährdung bitte fachliche Unterstützung holen oder den Notruf wählen.



